Seit mittlerweile über drei Monaten ist es offiziell und unsere kleine Maus hat nun auch zwei Mamas. Oder eben einfach zwei offizielle Elternteile. Wie immer man es nun betrachten mag.
Ich bin da ja nicht ganz so von der feministischen Seite und sehe diese ganze Stiefkindadoptionssache aka Regenbogenfamile aka what Not, nicht so verbissen wie einige andere. Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte damit niemanden angreifen und habe auch niemanden speziellen im Sinn. Ich hatte einfach in der Vergangenheit schon zu viele Gespräche mit Familien die sich quasi „Dauerdiskriminiert“ fühlen und über alles was Jugendamt und Staat machen nur meckern können. Mir ist bewusst, dass wir sicher bisher viel Glück hatten mit den Institutionen auf die wir getroffen sind, denn wir haben bisher tatsächlich noch nie Diskriminierung oder homophobe Anfeindungen erlebt.
Ob es daran liegt, dass wir unsere Beziehung nicht sehr öffentlich leben oder ob wir einfach „Glück“ haben, ich weiß es nicht. Unsere große Tochter nennt uns natürlich (auch öffentlich) Mama und Mami. Wir hatten damit noch keine schlechten Erfahrungen. Jugendamt, Notar und Gericht sind und waren immer sehr nett, sehr aufgeschlossen und bemüht. Natürlich wurden auch uns fragen nach Job und Gehalt, nach Gesundheit und Lebenssituation gestellt, aber ich bin und war immer der Meinung , dass die eben einfach ihren Job machen.
Jetzt haben wir allerdings eine komische Erfahrung gemacht. Das Standesamt in der Geburtsstadt der Kleinen wurde selbstverständlich über die Adoption und die damit einhergehende Namensänderung der Kleinsten (ich trug zur Geburt noch meinen Mädchennamen und so musste auch unsere Kleine erst meinen Mädchennamen statt unseren Familiennamen tragen) informiert. Nun stellte sich das Standesamt, oder zumindest diese eine Standesbeamtin aber etwas quer. Forderte von meiner Frau die Einreichung unserer Lebenspartnerschaftsurkunde, einen Nachweis über die Staatsbürgerschaft meiner Frau (wtf?!) und noch anderes. All das sollte aber mit einem rechtskräftigen Gerichtsurteil abgeschlossen sein und eben dieses Urteil sollte alles sein was es braucht um die Änderung im Geburtenregister vorzunehmen.
Ein freundlicher Anruf meinerseits brachte keine Klärung und erst als meine Frau selbst nochmal anrief und letztlich damit drohte den Vorgesetzten der Dame zu sprechen, ging es plötzlich fast wie von selbst und 2 Wochen später hatten wir die Geburtsurkunde in den Händen. Darauf ist es jetzt allerdings nicht Elternteil I und Elternteil II, wie bei der Geburtsurkunde der Großen, sondern tatsächlich Mutter und Vater. Un-fass-bar.
Lange Rede kurzer Sinn, nun durften wir auch mal eine Erfahrung in diese Richtung machen. Aber der Behördenwahnsinn hat damit vorerst ja ein Ende für uns.